Kamelien
Yujong Kim: Kamelien (mit einem Nachwort von Yunhui Baek) aus dem Koreanischen übersetzt von Yunhui Baek 2013
Dokumenttyp | Buch/Monografie |
Sprache(n) | Deutsch |
Autor·in | Yujong Kim |
Titel | Kamelien |
Publikationsjahr | 2013 |
Verlag | Edition Delta |
Seitenanzahl | 220 |
Zusatzangabe | mit einem Nachwort von Yunhui Baek |
Inhaltsangabe | *** Babelkat-Eintrag von Litprom e.V. Nähere Informationen zu diesem und anderen Titeln aus dem Globalen Süden oder von Autor*innen mit Migrationsgeschichte sowie Werke von Angehörigen indigener Gemeinschaften in deutscher Übersetzung sind im Quellenkatalog von Litprom zu finden: https://www.litprom.de/quellen/ *** Inhalt: KIM YUJONG wurde am 11. Januar 1908 im Dorf Chung-ni, das in unmittelbarer Nähe von Chuncheon, der Hauptstadt der Provinz Gangwon-do, liegt, geboren. Er wuchs in bäuerlichen Verhältnissen auf. Mit 7 Jahren verstarb bereits seine Mutter, mit 9 Jahren, als auch sein Vater starb, verwaiste er mit seinen Geschwistern und lebte bei nahen Verwandten in Chuncheon, das damals den japanischen Namen Shunsen trug, weil Korea ab 1910 Teil des Japanischen Kaiserreiches (bis 1945) war. Er lernte in der Schule die chinesische Kalligraphie. Nach seiner Schulzeit studierte er in Seoul an der heutigen Yonsei-Universität und begann zu schreiben. Mit 22 Jahren litt er an einer wiederkehrenden Rippenfellentzündung und bekam drei Jahre später die Diagnose Lungenerkrankung. Er schrieb rund 30 Erzählungen, die er meist noch zu Lebzeiten zwischen 1933 und 1936 in Literaturzeitschriften und Wochenschriften veröffentlichte.Eine melancholische Grundstimmung durchzieht sein erzählerisches Werk, das sich mit dem bäuerlichen Landleben, seinen knorrig-erdigen Gestalten und derben Sitten sehr gut auskennt, die er bisweilen äußerst düster, aber eben auch mit ironischer Verspieltheit vorführt. Kim Yujong starb am 29. März 1937 an Lungentuberkulose.Die ausgewählten Kurzerzählungen, die hier erstmals in deutscher Übersetzung erscheinen, stellen einerseits die Lebensgeschichte des koreanischen Schriftstellers Kim Yujong dar, andererseits spiegeln sie die Sozialgeschichte Koreas der 1930er Jahre – also während der japanischen Kolonialzeit – auf eindrucksvolle und ausdrucksstarke Weise wider. Kim Yujong gilt in Korea als sehr bedeutender Schriftsteller, und es erstaunt demnach nicht, dass sein restauriertes Geburtshaus zu einem Literaturhaus mit regelmäßigen Kurzgeschichten-Wettbewerben, Symposien und literaturpädagogischen Veranstaltungen geworden ist und sogar die dortige Eisenbahnstation in Chuncheon seinen Namen trägt. Sein Erzählwerk wurde ins Chinesische, Englische und Vietnamesische übersetzt. Die Motivation, dieses Werk ins Deutsche zu übersetzen, ist allerdings nicht allein seinem literarhistorischen Ruhm geschuldet, sondern auch der geistesgeschichtlichen Bedeutung seiner Kurzerzählungen, die vielfältige Themen verarbeiten, und der einzigartigen Darstellung sozialer Milieus. Darüber hinaus ermöglicht die Lesbarkeit seiner Texte einen Zugang zur koreanischen Kultur des frühen 20. Jahrhunderts, und dieser stellt wiederum eine gute Voraussetzung für ein tiefere Verständnis der koreanischen Gegenwartskultur dar.Kim Yujong gehörte zum „Club der neun Personen“ („Guinhoe“), in welchem die Schriftsteller die Ansicht vertraten, dass man Literatur als rein literarische Werke zu betrachten habe und diese nicht für soziale oder politische Zwecke gebraucht werden dürfe. Gleichwohl hat sich Kim Yujong aber in seinem kurzen Leben in sozialer Hinsicht leidenschaftlich engagiert; beispielsweise richtete er in seinem Heimatort Chuncheon die Abendschule „Gumbyonguisuk“ ein, an der er armen Kindern Unterricht erteilte. |
ISBN | 978-3-927648-50-0 |
Übersetzer·in | Yunhui Baek |
Originalsprache | Koreanisch |
URL | https://www.litprom.de/quellen/bücher/10146/kamelien/ |
Sammelgebiet | Übersetzte Werke |
Schlagwörter | Wissensbereich